Zunftzeichen: Goldschmied

Weg des Handwerks - Zunftzeichen: Goldschmiede

Der 1. Dezember ist ein evangelischer und römisch-katholischer Gedenktag. Dieser Tag ist dem Heiligen Eligius gewidmet. Der um 589 in Frankreich geborene Eligius war Bischof von Noyon und gilt als Schutzpatron der Goldschmiede.

Der Beruf des Goldschmiedes als solcher ist seit der Antike bekannt. Seine Bezeichnung erhielt er jedoch erst im Mittelalter, da diese Aufgabe umfangreiche Kenntnisse in der Arbeit mit Gold und Legierungen erforderte. Im Mittelalter war der Aberglaube noch weit verbreitet und war ein beherrschendes Thema im Alltag der Menschen aller sozialen Schichten.

Alchemisten behaupteten, unterschiedliche Materialien in Gold verwandeln zu können. Aus diesem Grund waren (Gold)Fälschungen allgegenwärtig. Man sann nach einer Lösung, um das ehrliche Handwerk der Goldschmiede zu schützen, die ab 1200 n. Chr. in Pisa, Seina und Florenz arbeiteten. Eine Verbesserung sollte die Tatsache mit sich bringen, dass ihre Werkstätten mit Fenstern zur Straße ausgestattet sein sollten. So konnten Passanten tagtäglich sehen, wie die Goldschmiede arbeiteten.

In der Zeit um 1200 fehlte eine einheitliche Maßeinheit. Viele Goldschmiede wogen mit unterschiedlichen Standards. Je nach Land oder Region waren die Maßeinheiten dabei unterschiedlich und die Angst vor Betrug war allgegenwärtig für diejenigen, die Goldschmuck ankauften.

Ab 1282 etablierte sich eine in Lübeck hergestellte Waage als das genaueste Messgerät. Ein Goldschmied, der sich diese teure Waage leisten und dadurch seine Ware präzise messen konnte, war derjenige, der als vertrauenswürdig galt.

In der Renaissance galt der Goldschmied als wahrer Künstler. Darüber hinaus absolvierten fast alle großen Maler eine Lehre in der Goldschmiedekunst, um sich später der Malerei und Bildhauerei zu widmen. Das gilt auch für große, bekannte Namen der ersten italienischen Renaissance wie beispielsweise Sandro Botticelli (1445 – 1510).

Künstler wie Botticelli waren die Verantwortlichen, die schönen Juwelen auch an die europäischen Höfe zu bringen. Aus dieser Zeit gibt es leider nur sehr wenige Kostbarkeiten, denn Objekte aus dieser Zeit existieren kaum noch. Eine der wenigen Möglichkeiten, Renaissance-Schmuck zu sehen, bietet die Schmuckkollektion des Victoria & Albert Museums in London.

Etwas was uns die wahre Dimension der Goldschmiedekunst dieser Zeit näher bringt, sind die unzähligen Gemälde, die damals entstanden sind. Auf diesen wurden die Juwelen akribisch und detailgenau dargestellt.

Der Übermaß an Formen, die im 17. und 18. Jahrhundert herrschte, spiegelt sich auch im Schmuck dieser Zeit wider. Das steigende Angebot an Edelsteinen aus dem Osten und aus dem neuentdeckten Amerika regte die Kreativität der Goldschmiede an. Der Goldschmied erhielt mehr und mehr Anerkennung: der handgefertigte Schmuck wurde in eleganten Geschäften angeboten. In Frankreich war der Verkauf eines Juwels an eine Marquise oder Baronin, die Eintrittskarte zu Ruhm und Ehre in der Gesellschaft. Führte jedoch ein von einer adligen Dame ausgewähltes Juwel zu einer negativen Bemerkung des Königs, bedeutete das für den betroffenen Juwelier das Aus.

 

Zur Zeit der Industriellen Revolution war Schmuck nur wenigen Privilegierten zugänglich. Edle Damen verbrachten dort ihre Nachmittage, tranken Tee und plaudern, während sie entschieden, welchen Schmuck sie für das nächste gesellschaftliche Ereignis tragen wollten. Im 18.  Jahrhundert wurde es üblich, dass bekannte Juweliere in der ganzen Welt unterwegs waren. Die Entwicklung der Eisenbahn ermöglichte es, schneller und einfacher zu reisen. Dass ein Goldschmied nach Russland und Indien reiste, war nichts Ungewöhnliches. Bei diesen Treffen mit anderen Goldschmieden wurde erlangtes Wissen weitergegeben und  es fand ein Austausch statt.

Das 20. Jahrhundert veranlasste Juweliere, sie selbst zu sein und sich von den traditionellen Regeln zu befreien. Die meisten der heutigen großen Schmuckmarken entstanden im 20. Jahrhundert. Wenige Ausnahmen bestätigen die Regel. Die großen Schmuckdesigner des 20. Jahrhunderts sind zu Ikonen der Eleganz geworden.

Und heute, im 21. Jahrhundert, misst sich der Schmuckdesigner mit Kollegen aus aller Welt. Kreationen werden über das Internet angeboten und Kunden werden in allen Teilen der Welt erreicht. Wer hätte das gedacht? Nach einem langen Weg ist die Schmuckkunst heute für die überwiegende Mehrheit immer und überall verfügbar!

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