Zunftzeichen: Installateur/Klempner

Weg des Handwerks - Zunftzeichen: Installateuer, Klempner

Wer sich mit der Geschichte des SHK-Handwerks befasst, kann dabei im Prinzip direkt bei der Geschichte der Menschheit beginnen, denn Wasser, Wärme und Gegenstände des täglichen Lebens brauchten wir schließlich schon immer, um zu überleben. Kein Wunder also, dass sich bereits in der Steinzeit handwerkliche Spezialisten herausbildeten, die nicht nur Feuersteine, sondern auch die daraus gefertigten Steinwerkzeuge verbreiteten. Später waren vor allem die Herstellung von Metall und das Schmieden von Waffen hoch angesehen. Schmiede dürften wohl daher zu den ältesten Handwerks-Spezialisten gehören und gelten als die Urahnen des SHK-Handwerks.

Wegweisend für die Entwicklung der Handwerksberufe war die Zeit des Mittelalters, in der Handwerk und Handel so richtig aufblühten. Im 12. Jahrhundert entstanden die ersten Zünfte. Sie waren eine Art Interessensvertretungen der Handwerker, die in vielen Städten auch politischen Einfluss hatten. Ohne Zunftzugehörigkeit lief gar nix für Handwerker in dieser Zeit: Die Zünfte begrenzten die Anzahl der Meister und Lehrlinge, sorgten für ein standesgemäßes Einkommen der Meisterfamilien, achteten aber auch darauf, dass kein Mitglied ein anderes übervorteilte. Im Grunde war die Zunft eine große Familie mit sämtlichen Meistern, ihren Familienangehörigen sowie den Gesellen und Lehrlingen. Die Zünfte regelten auch die Ausbildung der Gesellen. Hier gehörte es ganz selbstverständlich dazu, dass junge Handwerker für einige Jahre auf Wanderschaft gingen, um unterschiedliche Arbeitstechniken kennenzulernen. Schon damals lautete die Devise für gutes Handwerk also: Immer in Bewegung sein und offen für Neues bleiben!

Die früheren Vertreter der "SHK-Zunft" nannten sich Klempner, Kupferschmiede, Spengler, Flaschner oder Blechner – Begriffe, die ja heute, je nach Sprachregion, immer noch verwendet werden. Zum alten Schmiedehandwerk gehörten auch Berufe wie Kannengießer, Kesselschmiede, Zinngießer, Waffenschmiede oder Laternenmacher. Sie alle befassten sich in ihren Werkstätten mit Metallverarbeitungen aller Art. Das Klempnerhandwerk als solches wurde erst um die Mitte des 16. Jahrhunderts zum eigenständigen Handwerk. Zunächst war der Klempner in den Städten für die Verarbeitung von Blechen zuständig und stellte daraus Gebrauchsgegenstände her.

Je mehr die Städte und ihre Bevölkerung wuchsen, umso wichtiger wurden Themen wie sauberes Trinkwasser, Hygiene und die Ableitung der Abwässer. Solche neuen Herausforderungen, verbunden mit neuen Erfindungen sowie der Einführung der Gewerbefreiheit, trugen schließlich um 1800 zu einem Wandel des Klempnerberufes bei. Nun setzten Klempner ihre Metallverarbeitungskenntnisse verstärkt zur Herstellung von Rohren und auch Dachrinnen ein. Mit der zunehmenden Industrialisierung wandelte sich das Berufsbild weiter: Die bisher in Handarbeit gefertigten Gebrauchserzeugnisse des Klempners wurden nun vermehrt maschinell gefertigt. Manche Klempnerbetriebe wurden selber Industriebetriebe, andere konzentrierten sich auf Reparaturaufgaben oder spezialisierten sich weiter.

Die Spezialisierung des SHK-Handwerks war demnach schon immer eng verknüpft mit der Verbesserung der Wohn- und Lebenskultur der Menschen in den Städten. Zum Ende des 19. Jahrhunderts hin boomte sozusagen alles: Es wurde gebaut, technisiert und viel Neues erfunden, wie Gasbadeöfen, Duschen, Schnellwassererhitzer und Spülvorrichtungen an Toiletten. Das Installationswesen entwickelte sich weiter, ebenso die Gasindustrie und die industrielle Ofenproduktion. Gerade im Heizungsbau zeichnete sich früh eine rasante Entwicklung ab vom einfachen Herdfeuer mit den Kohlenpfannen, über Hypokaustenheizungen, Kamine, tragbare Öfen, Kachelöfen, eiserne Öfen bis zu Dampf-, Wasser- und Luftheizungen. Durch Innovationen dieser Art entstanden nun neue Berufsbilder wie der Gesundheitstechniker, der Gas- undWasserinstallateur und der Bauklempner. Auch das Kupferblech als neues Material prägte diesen Prozess und der Klempner bzw. Flaschner fertigte nun Turm- und Dacheindeckungen mit Kupfer und Bleiplatten an.

Auch heute gibt es, wie erwähnt, noch die Berufsbezeichnung des Klempners, Spenglers, Flaschners und Blechners für Handwerker, die Bleche bearbeiten und zu Bauteilen verarbeiten. Die beiden Berufe des früheren "Gas-/Wasser-Installateurs" und "Zentralheizungs- und Lüftungsbauers" sind seit 2003 unter der Berufsbezeichnung des "Anlagenmechanikers für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik" zusammengeführt. Er kümmert sich um alles, was mit Wasser, Wärme und Luft in Gebäuden zu tun hat. Zudem gehören zum Berufsbild des SHK-Handwerks auch "Ofen- und Luftheizungsbauer" sowie "Behälter- und Apparatebauer". Und innerhalb der einzelnen Berufsgruppen des SHK-Fachhandwerks gibt es wiederum jede Menge Möglichkeiten, sich weiter zu spezialisieren und spannendes, gewerkeübergreifendes Teamwork zu betreiben.

Kernige Typen, die so richtig anpacken können, prägen auch heute noch unsere Vorstellung vom "Ideal-Handwerker". Doch das Bild wird zunehmend vielseitiger und bunter, allein deshalb, weil sich vermehrt auch Frauen darunter mischen. Während körperlich anstrengende Arbeiten, wie Schweißen und Biegen, früher tatsächlich noch das A und O bei der Meisterprüfung waren, müssen angehende Meister im Bereich Heizungsinstallation heute auch zeigen, dass sie eine Anlage am Computer mit einem CAD-Programm planen können. Auch wenn handwerkliches Können nach wie vor wichtig bleibt und Schweißen und Löten noch immer auf dem Ausbildungsplan stehen, ist Muskelkraft kein Kriterium mehr, um sich für einen Beruf im SHK-Handwerk zu entscheiden. Durch die technischen Entwicklungen der letzten Jahre sowie Veränderungen durch die Digitalisierung wird die SHK-Branche auch für "Kopfwerker" zunehmend attraktiv. Die kümmern sich dann um "clevere Planung" und geschickte Vernetzung, wenn es beispielsweise darum geht, Energiemanagement-Systeme miteinander zu verknüpfen und optimal aufeinander abzustimmen. Der Handwerker von heute kann also durchaus, je nach Spezialisierung, die Rohrzange auch gegen den Laptop tauschen.

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