Zunftzeichen: Schlosser
Die Ursprünge des Schlosserhandwerks reichen bis ins alte Ägypten und Babylon vor rund 4000 Jahren zurück, wo bereits kleine, tragbare Schlösser und Schlüssel zur Sicherung von Gütern angefertigt wurden.
Im Mittelalter lösten sich die Schlosser von den Schmieden und spezialisierten sich als eigene Zunft auf die Anfertigung von Schlössern, Schlüsseln, Beschlägen, Türbändern und Türgriffen. Die Anfertigung von Schlüsselmechanismen erforderte besonderes Geschick und führte zur Herstellung immer komplexerer und kunstvollerer Schlösser.
Die Erfindung des elektrischen Stroms und die zunehmende Industrialisierung im 19. Jahrhundert brachten neue Möglichkeiten, aber auch eine Veränderung der traditionellen Schlosserarbeit mit sich. Die Entwicklung neuer Schweißverfahren führte dazu, dass das Schmieden als unverzichtbare Fähigkeit an Bedeutung verlor.
Im Zuge einer Neuordnung der Metallberufe in den 1980er Jahren wurde die Berufsbezeichnung "Schlosser" durch "Metallbauer" ersetzt, der die Aufgabenbereiche der früheren Handwerker zusammenfasst.
Auch wenn die Berufsbezeichnung "Schlosser" heute veraltet ist, ist sie immer noch gebräuchlich, insbesondere wenn es um Kunsthandwerk geht. Heute sind die Tätigkeiten des Schlossers im Beruf des Metallbauers integriert, und die Fachrichtungen reichen von Konstruktionstechnik über Metallgestaltung bis hin zum Fahrzeugbau.