Zunftzeichen: Uhrmacher
Der Beruf des Uhrmachers hat historische Wurzeln im 14. Jahrhundert in der Schweiz, wo Bauern in ihrer Freizeit Zeitmesser entwickelten und reparierten. Von den ersten Turmuhren und Taschenuhren als Statussymbole hat sich das Handwerk über die Renaissance bis zur industriellen Massenproduktion gewandelt. Heute ist der Beruf auf die Wartung, Reparatur und Restaurierung hochwertiger mechanischer Uhren sowie die Bearbeitung von Smartwatches spezialisiert, was eine hohe Nachfrage nach Fachkräften in einer Branche mit starker Tradition und Zukunftsperspektiven schafft.
Die ersten mechanischen Uhren waren Gewichte-getriebene Turmuhren, die erstmals die Nachtmessung der Zeit ermöglichten.
Die Renaissance brachte eine Blütezeit der Uhrmacherei, in der immer komplexere und präzisere Uhren entwickelt wurden. In dieser Zeit entstanden tragbare Taschenuhren, die auch zu wertvollen Accessoires und Statussymbolen wurden.
Obwohl die Erfindung der Zeitmessung schon mehr als tausend Jahre alt ist, gibt es die Uhrmacherzunft in Deutschland erst seit dem 16. Jahrhundert. Erste mechanische Uhren mit einem Räderwerk tauchten in Italien bereits im 14. Jahrhundert auf doch die wurden meisten in Kirchtürmen verwendet. Das Uhrwerk und andere Bauteile wurden im Laufe der Zeit immer kleiner. Bereits 1510 stellte Peter Henlein, ein Uhrmachermeister aus Nürnberg, eine Taschenuhr vor. Ob es die erste Taschenuhr war, darüber streiten sich die Gelehrten, fest steht, dass in Augsburg und Nürnberg tragbare Uhren angefertigt wurden. Getragen wurden diese Uhren, die eher als Schmuck und nicht als Zeitmesser dienten, an einer Kette um den Hals. Das Zifferblatt war noch nicht mit Glas bedeckt, geschützt wurde die Uhr in der Regel durch eine aufklappbare Abdeckung aus Messing. Erst im 17. Jahrhundert fanden die ersten Taschenuhren ihre Käufer. Besonders in der Schweiz wurde die Massenproduktion von Uhren durch die Erfindung von Uhrenwerkzeug und Werkzeugmaschinen vorangetrieben. Im 17. Und 18. Jahrhundert kamen hochwertige Uhren überwiegend aus England. Um eine besonders genaue Schiffsnavigation zu ermöglichen, entwickelte der Engländer Jeremy Thacker den Chronometer, eine äußerst präzise arbeitende mechanische Uhr. Um 1810 wurde die erste Armbanduhr entwickelt, was einen neuen Bereich für die Uhrmacherei eröffnete. Während Männer noch immer ihre Taschenuhren trugen, verwendeten ab 1920 hauptsächlich Frauen die ersten Armbanduhren.
Ein Uhrmacher ist ein Handwerker, der aus den Einzelteilen eine Uhr zusammenbaut oder diese wartet oder wenn nötig repariert. Die Mehrheit dieser Feinmechaniker arbeitet in Europa (besonders in der Schweiz) mit ihren Uhrenwerkzeugen in der Fertigung von Uhren aller Art. Die Erfindung der Quarzuhr war ein weiterer Quantensprung in der Geschichte der Uhrmacherei. Das Prinzip war bereits Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt, doch erste eine Verkleinerung der elektronischen Bauelemente führt zu Beginn der 1970er-Jahre zur Fertigung der ersten Quarz-Armbanduhr. Heute dominieren industriell gefertigte digitale Uhren den Markt, aber die handgefertigten feinmechanischen Meisterwerke haben ihre Wertschätzung erhalten.
Uhren benötigen Menschen, die schon immer wissen wollten, wie Dinge funktionieren und die eine Leidenschaft für komplexe Mechanik haben. Wer eine feste Hand und ein gutes Auge für Details besitzt und für den Perfektion kein Fremdwort ist, für den ist das Uhrmacherhandwerk vielleicht die richtige Profession. Doch die Feinmechanik ist keine leichte Angelegenheit.