Gedenktafel Carl Blechen
Zwei Tafeln am Cottbuser Rathaus erinnern an Carl Blechen. Sie befindet sich in der Nähe der Stelle, wo sein Geburtshaus stand, und würdigen den Landschaftsmaler, der als einer der bedeutendsten Künstler des 19. Jahrhunderts gilt.
Beide Tafeln tragen die Inschrift, dass hier das Geburtshaus des Landschaftsmalers Carl Blechen stand, sowie seine Lebensdaten (1798–1840). Die neuere Bronzetafel von 2023 wird durch den niedersorbischen Text ergänzt, wodurch auf seine sorbische/wendische Herkunft verwiesen wird. Die neuere Gedenktafel macht Blechens Vermächtnis in Cottbus sichtbarer und verbindet lokale Geschichte mit kultureller Vielfalt. Wer war Carl Blechen?
Carl Eduard Ferdinand Blechen wurde am 29.07.1798 in der Luckischen Gasse (heute Berliner Straße) Cottbus/Chóśebuz geboren wurde. Seine Eltern waren Adrian und Johanna Christina Blechen. Seine Mutter Johanna war sorbischer/wendischer Herkunft.
Seinen ersten Zeichenunterricht besuchte er im Cottbuser Lyzeum bei Christina Gottlieb Lemmrich. Ab 1814 begann er eine Lehre in einem Bankhaus in Berlin. Mit 24 Jahren entschied er sich dazu, die Landschafts- und Zeichenklasse an der Berliner Akademie zu besuchen und das Finanzgewerbe hinter sich zu lassen. Bei einem Aufenthalt in Dresden lernte er den norwegischen Maler Clausen Dahl kennen, welcher seine Werke beeinflussen sollte. Von 1824 bis 1827 arbeitet er als Bühnen- und Dekorationsmaler am Königstädtischen Theater in Berlin. Die Figuren aus den Theaterstücken spiegelten sich in seinen späteren Ölgemälden wider. 1826 wurde er in den Berlinischen Künstlerverein aufgenommen.
In den Jahren 1828 und 1829 reiste Carl Blechen durch Italien, was seine Landschafts- und Freilichtmalerei eindrucksvoll prägte. Für seine Inspiration waren der erste Eindruck und die Realität wichtiger, als der damals übliche romantisierende Stil. So entwickelte er einen eigenen Malstil: neuen Realismus. Als er wieder nach Berlin zurückkehrte, fanden seine von Licht- und Farbeffekten geprägten Landschaftsbilder wenig Aufmerksamkeit. 1831 nahm er sein Amt als Professor für Landschaftsmalerei an der Akademie der Künste in Berlin war. Trotz seines fleißigen Wirkens erhielt er für seine Werke kaum die nötige Aufmerksamkeit und litt ab 1835 an einer schweren Depression. In den nächsten Jahren bis zu seinem Tod besuchte er mehrere Nervenkliniken und unternahm 1838 noch eine Erholungsreise nach Dresden.
Am 23.07.1840 starb er mit nur 41 Jahren in Berlin.