Wilhelmsmühle
In drei Phasen wurde die Wilhelmsmühle errichtet: 1836 entstand die Walkemühle für Tuche am Standort eines maroden Vorgängerbaus. Nach 1856 erfolgte die Umnutzung der Walkmühle zur Mahlmühle. Sie erhielt damals den Namen „Wilhelmsmühle" nach ihrem Besitzer Wilhelm Marschan. 1876 wurde an der östlichen Giebelseite eine Ölmühle angebaut und 1902 entstand an der Nordseite zum Mühlgraben ein weiterer Gebäudeteil mit Büroräumen und Angestelltenwohnung. Beim Ausbau und der Neugestaltung der Mühle 1902 griff Architekt August Patzelt in Anpassung an das benachbarte Elektrizitätswerk auf Vorbilder der norddeutschen Backsteingotik zurück. Reicher Gebäudeschmuck, Ziergiebel und Schaufachwerk in unterschiedlichen Materialien unterstreichen den anspruchsvollen historisierenden Charakter der Mühle, die mit Mühlgraben und Stadtpark in der Nachbarschaft eine einzigartige städtebauliche Wirkung entfaltet.
Zur Entstehungszeit war die Walkmühle die größte und erste massive Mühle der Stadt. Rund einhundert Jahre, bis zur Stilllegung 1941, war die Mühle in Betrieb, seit 1952 wurde das Haus als Kindergarten und Jugendclub genutzt. Die heutigen Eigentümer sanierten das Gebäude 2003 umfassend.