Wohn- und Geschäftshaus Bahnhofstraße 71
Das zweigeschossige Gebäude besticht durch den Mittelrisalit im Vorderhaus mit einem Balkon sowie dem ins Dach übergehenden geschweiften Zwerchgiebel. Erster Hauseigentümer und Bauherr war der Brennereibesitzer Emil Neumann, der sich nach der Jahrhundertwende zur Ruhe setzte. Im Haus wohnte auch der Weberei- und Spinnereibesitzer Adolf Stump, der das Haus Anfang 1930 übernahm. 1945 wurde das Haus von den sowje-tischen Besatzern beschlagnahmt. Bis Oktober 1974 wurde das Gebäude umgebaut und instandgesetzt, um es der Lehrergewerkschaft der Abteilung Volksbildung des Rates des Bezirkes zu übergeben. Das „Haus des Lehrers" stand mit fünf Klubräumen, der Bibliothek und einer kleinen Gaststätte den Lehrern zur Gestaltung ihrer Fortbildung und Freizeit zur Verfügung. Am 30. Juni 1991 schloss das Haus seine Pforten, es wurde an das Pädagogische Landesinstitut Potsdam übergeben. Im Jahre 2014 wurde das Haus, nun in Privatbesitz, nach jahrelangem Leerstand komplett saniert, die Fassade originalgetreu rekonstruiert. Im Innenbereich wurden, soweit vorhanden, die historischen Materialien erhalten und aufgearbeitet. Jetzt befinden sich im Ober- und Dachgeschoß vier großzügige Wohnungen. Das Erdgeschoß wurde zu einer Facharztpraxis umgebaut.