Wohn- und Geschäftshaus Spremberger Straße 5
Der Goldschmied Franz Friedrich Sack aus Pförten (heute Brody - Lebus) unterhielt seit 1841 auf der Nordseite des Schlosskirchplatzes ein Juweliergeschäft und vererbte es 1876 an seinen Sohn Paul Sack und dieser weiter an Sohn Franz Friedrich Sack, der 1910 den Vorgängerbau, ein zweigeschossiges barockes Bürgerhaus an der Ecke zur Spremberger Straße, durch einen repräsentativen Neubau ersetzen ließ. Das optisch überhöhte Erdgeschoss und weitere Teile der Fassade sind mit Elbsandsteinplatten verkleidet und bis heute deutet der Schriftzug „F.F. Sack – Juwelier" auf das heute im Nachbarhaus, Schlosskirchplatz 1, ansässige Geschäft hin. Dieses wird seit dem 19. Jahrhundert durchgehend im Familienbesitz geführt und zählt zu den traditionsreichsten Geschäften der Stadt. Zwischen 1943 und 1945 wurden die Geschäftsräume im Erdgeschoss durch die Zentralwirtschaftsbank der Ukraine genutzt. Kurze Zeit betrieben Jugoslawen 1947 hier eine Tauschzentrale, in der man Gold und Schmuck gegen Lebensmittel und Zigaretten tauschen konnte. Als diese Geschäfte von der russischen Militäradministration verboten wurden, zog ab 1948 der Konsum ein und ab Ende 1951 HO Lebensmittel. Cottbuser erinnern sich vor allem an das HO-Geschäft „Haus der Gesundheit".