Wohnhaus Karl-Liebknecht-Straße 28/28a
Ein gelungenes Beispiel für die architektonische Verbindung von Klassik und Moderne ist das im Jugendstil errichtete Doppelwohnhaus in der Karl-Liebknecht-Straße 28/28a. Das Gebäude wurde in den Jahren 1906/07 durch den Hausbesitzer Rudolf Kaiser erbaut. Markant ist die nahezu perfekte Symmetrie mit zwei geschweiften Zwerchgiebeln, die risalitartig hervortreten und mittels eines erhöhten Dachbereichs zusammengefasst werden. Unterhalb der Giebel befinden sich zweigeschossige Vorbauten, die mit Balkonen abschließen. Die Wandflächen des Gebäudes sind rau geputzt und im Sockelbereich mit Klinkern gemauert. Die Seiten- achse des Obergeschosses hat ein Zierfachwerk. Im Eingangs- und Giebelbereich sowie an den Vorbauten befindet sich Dekor mit stilisierten Ranken- und Rispenmotiven. Die Dekors wurden teilweise vor Ort hergestellt.
Im Inneren ist auch heute noch ein Großteil der Originalsubstanz erhalten geblieben. Die Ornamentik der Außenfassade findet sich auch innen wieder. So sind beispielsweise bauzeitliche Türen mit einem Schnitzdekor, wellenförmige Stuckfriese und Terrazzoeinfassungen vorhanden.
Das Doppelhaus wurde im Jahr 2016 aufwendig modernisiert und in Stand gesetzt. Die Sanierung wurde durch Städtebauförderungsmittel des Programms „Stadtumbau Ost – Sanierung, Sicherung und Erwerb" von Bund und Land finanziell unterstützt.