Wohnhaus Karl-Liebknecht-Straße 30
Das um 1908/1909 erbaute Wohnhaus weist durch die kubische Grundform und die eingefassten Segmentbogenfenster typische Gestaltungstendenzen der gewerblichen Architektur dieser Zeit auf. Das zweigeschossige Gebäude wurde vom Kaufmann und Leinkuchenfabrikant David Reissner erbaut. Der Entwurf und die Ausführung erfolgte durch das Baugeschäft Hermann Pabel & Co. Das Gebäude besitzt ein Berliner Dach und wird eckseitig mit einem polygonalen Turmanbau mit geschweifter Kuppel betont. Verputzte Risalite und Fensterrahmungen sind mit Girlanden, Voluten und Gesichtsmasken verziert. Maßgebend für die Sanierung war die Erhaltung der bauzeitlichen Substanz mit seinen vielfältigen Details. So lassen sich auch nach der Sanierung Jugendstilformen mit reichen Versprossungen und floralen Dekors an den Türen und Stuckdecken wiederfinden. Neben dem Staatstheater ist die Karl-Liebknecht-Straße 30 das einzige Gebäude seiner Zeit in Cottbus, bei dem die geschweifte Dachkuppel durchgehend erhalten werden konnte. Nach Abschluss der Sanierungsmaßnahmen im Jahr 2018 entstanden hier acht 1-3-Zimmer-Wohnungen mit einer Wohnfläche von 35 m² bis 145 m².