Feuerwache Ewald-Haase-Straße
In der Weimarer Republik begegnete man der Wohnungsnot mit staatlichen Programmen. Aber nicht nur preisgünstiger Wohnraum wurde gebraucht, auch die Feuerwehr musste leistungsfähiger werden. Der Bau der neuen Feuerwache trug diesen Anforderungen im einfachen sachlichen Baustil der Moderne Rechnung. Seine Einweihung wurde 1930 zum 31. Brandenburger Verbandstag gefeiert. Der Gebäudekomplex wird bestimmt durch den markanten Turm mit zwei Uhren, der den Gegenpunkt zum Turm der Oberkirche am anderen Ende der Straße bildet. In seiner Struktur folgt die Hauptfeuerwache den Idealen des Neuen Bauens: kubische Formen bestimmen die Höhen- und Tiefenstaffelung und die Fenster und Türen sind bandartig gereiht. Zum Komplex gehört auch das rechts anschließende Wohnhaus mit Wohnungen für die Feuerwehrleute. Als die Anforderungen an die Feuerwehr nach dem 2. Weltkrieg weiter stiegen, wurden 1967/68 Fahrzeugunterstellplätze und Unterkunftsräume im linken Hauptgebäude angebaut – in der gleichen modernistischen Bauform. Nach 1990 nutzte man sogar eine Wohnung im benachbarten Wohnhaus, um darin eine Leitstelle unterzubringen. Seit 1999 die neue Leitstelle der Feuerwehr in der Dresdener Straße eingeweiht wurde, ist die historische Feuerwache Sitz der Berufsfeuerwehr, des Rettungsdienstes sowie seit 2000 auch der Freiwilligen Feuerwehr Sandow.