Feuerwehrgerätehaus Neustädter Platz
Bis zur Gründung einer Feuerwehr waren die Cottbuser Bürger selbst verpflichtet, Brände zu löschen. Zur Unterbringung der Löschgeräte und Spritzenwagen genehmigte die Stadtverwaltung 1837 den Bau eines Spritzenhauses an diesem Platz. Die Gründung einer Turnerfeuerwehr wurde am 22. Oktober 1862 beschlossen und am 16. Februar 1863 vollzogen. Bewilligt wurden auch 500 Taler für die Anschaffung von 10 Hakenleitern, 12 Steigergurten, 10 Helmen, eines Rettungsschlauches und einer Gerätewand.
Im Mai 1868 beschlossen die städtischen Behörden den mehrfachen Bitten der Wehr Rechnung zu tragen und mit dem Bau eines brauchbaren Geräteschuppens mit Steigerturm zu beginnen. Für circa 1700 Taler wurde hier am damaligen Kaiser-Wilhelm-Platz die erste Feuerwache mit einem Steigerturm in Fachwerkbauweise gebaut und am 12. September 1868 eingeweiht. Es galt als modernstes und größtes Feuerwehrgebäude seiner Zeit.
Bis zum 2. Weltkrieg war hier ein Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr Cottbus untergebracht, später eine Reparaturwerkstatt für Tragkraftspritzen und ab Mitte der 60-er Jahre der Versorgungszug der HO-Gaststätten der Zivilverteidigung der DDR. Im Jahr 2002 wurde das Gerätehaus abgerissen, denn zur Umgestaltung des Neustädter Platzes gehörte auch der Neubau eines Parkhauses.
An die Geschichte der Feuerwehr in Cottbus erinnert das Denkmal zu Ehren der im 1. Weltkrieg gefallenen 76 Feuerwehrkameraden auf dem Neustädter Platz, welches im Jahre 2000 restauriert wurde. Das Wandbild zur Erinnerung an die Cottbuser Feuerwehrgeschichte wurde im Rahmen der 150-Jahr-Feier des Stadtfeuerwehrverbandes am 8. Mai 2017 eingeweiht.