Japanischer Pavillon (Teehäuschen)

Japanischer Pavillon
Japanischer Pavillon (Teehäuschen)

Hier an der nordwestlichen Ecke der mittelalterlichen Stadtmauer, direkt am Luckauer Wall, befand sich bis 1906 der sogenannte Töpferturm – eigentlich ein Weichhaus, aber militärisch gesehen, an exponierten Lage. Die ehemaligen Wallanlagen mit dem Stadtgraben wurden schon ab 1744 mit Maulbeer-Plantagen bepflanzt. Ab 1819 allgemeiner Nutzungsrückgang – verschiedene Bereiche werden zu Alleen und Promenaden. Durch Unterstützung von dem 1872 gegründeten Verschönerungsverein erfolgte bis 1886 auch hier die Umgestaltungin eine typisch gründerzeitliche Anlage von mit niedrigen Hecken eingefassten Wegen, Rondells und Schmuckpflanzungen. Ab 1905 wurde am westlichen Ende das ehemalige Baumschulgelände vor dem Hang des Fliederberges und des zugeschütteten Stadtgraben, eine weitere Schmuckanlage geschaffen, Findlinge verteilt, Terrassen mit Wegen und Treppen neu gestaltet. Damit erfuhr die zwischenzeitliche entstehende Promenade eine weitere Ergänzung und konnte mit dem neu erbauten Japanischen Pavillon am 26.11.1906, übergeben werden. Das dem Trend der damaligen Zeit entsprechende Gebäude mit seiner bau-künstlerischen Kultur aus Nah- und Fernost, hatte asiatische Vorbilder. Entwurf: Architekt/Baurat Arno Pasig. Verantwortlich für die Errichtung: Stadtbaumeister Georg Nippert und Stadtgartendirektor Julius Kurfeß. Ausführung: Fa. Alfred Simon. Der Pavillon steht auf einem quadratischen massiven Sockel, an der Ostseite führen sechs Stufen zum Pavillon. Farbige Fliesen schmückten den Boden. Abgestufte Dachkonstruktion auf vier runden Massivsäulen (Vollholzimitat) gelagert, weit ausschwingendespagodenähnliches Dach mit Holzschuppen aus Espenholz. Die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges waren auch am Pavillon nicht spurlos vorüber gegangen. Deshalb musste 1920 mit ersten Renovierungen begonnen werden. In den 1980er Jahren Erneuerung der Pflanzen mit Arten aus Kleinasien. Letzte Renovierungen 2001/02 und Aufwertung 2006/09, u.a. mit seltenen Quarzschiefersteinen. Architektonisch ein extrem seltenes Kleinod, von den Cottbusern liebevoll „unser Teehäuschen" genannt, steht unter Denkmalschutz. Es verbindet seit über 100 Jahren die nordöstlichen Teile der historischen Altstadt mit seinem immer wieder neu belebten und gestalteten Umfeld.

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